… im Moment stellt sich für mich die Frage als 3 fache Mama, ob ICH wirklich Einfluss auf das Leben meiner Kinder habe. Einfluss in der Hinsicht, dass sich etwas grundlegend verändern kann an IHREM Weg.
Ich bin ja grundsätzlich der Meinung, dass wir uns eine Idee von unserer Lebensreise mitgenommen haben bevor wir das Spielfeld der Erde betreten haben. Eine Idee mit bestimmten Erfahrungen welche wir in diesem Erdenleben machen wollen und dem freien Willen wie wir mit diesen Erfahrungen umgehen.
Nun kommt ja ganz schön oft in so einem Leben die Frage was ist richtig und was ist falsch. Aber gibt es das überhaupt?
Hab ich es denn besonders richtig gemacht, wenn mein Kind sich zum Mustermenschen mit tadellosem Zeugnis, tollem Job und hervorragenden menschlichen Qualitäten entwickelt – und hab ich gänzlich versagt, wenn mein Kind die Schule abbricht und in den Drogensumpf abstürzt? Oder bin ich schuld wenn mein Kind krank wird? Muss mein Kind Dinge durchleben weil ich meine Geschichten nicht aufgelöst habe?
Oder biete ich als begleitende Person einfach nur das Feld, in dem das Kind die Erfahrungen machen kann die es wollte und ich ebenso dadurch meine Erfahrung er-lebe die auch ich mir einst ausgesucht habe?
Ich glaube, dass wir in den Momenten wo wir – egal was – entscheiden,
- Kaiserschnitt oder Spontangeburt,
- Impfen oder nicht,
- Stillen oder Fläschchen,
- Kinderwagen oder Tragen,
- Schulmedizin oder Homöopathie bzw. Alternativen,
- klassische Schule oder Montessori,
- Mittelschule oder Gymnasium,
- Waldkindergarten oder Krabbelstube ab 6 Monaten,
- weiterführende Schule oder Lehrberuf usw…
absolut geführt sind, und die Seele des Kindes genauso „mitspricht“ und lenkt, damit es genau die Erfahrungen machen kann die es sich ausgesucht hat.
Denn in den Momenten wo wir die Entscheidung treffen fühlt sie sich richtig an, oder? Daher treffen wir sie ja so wie wir es tun.
Es ist die Bewertung die alles in die eine oder andere Richtung bewegt. Das Ego das sich rühmt wenn etwas toll gelaufen ist, und das knallharte Gericht welches in uns richtet wenn etwas anders läuft als es der Verstand gerne hätte weil es nicht dem Ideal entspricht.
Und die Idee hinter dem Ganzen, ist sich von den ganzen Geschichten die wir bis jetzt erlebt haben zu ent-wickeln, sich wieder zu erinnern – was bedingungslos zu lieben und geliebt zu werden bedeutet.
Die Liebe zu sich selbst nicht zu schmälern wenn etwas „anders“ und lt. unserem Kopf „schief“ läuft – nur so, können wir unseren Kindern bedingungslos begegnen.
So wie sie uns begegneten – bevor sie bewertet wurden – und dadurch gelernt haben zu bewerten – sich selbst – genauso wie ihr Umfeld. Was wenn sie es so erleben ebenso zu ihrem Weg gehört.
Wenn wir dies als Wahrheit erkennen würden, wäre dann nicht Friede in uns, weil wir spüren können, dass alles seine Richtigkeit hat?
Ich beschäftige mich mit diesem Thema, weil ich gerade ordentlich durchgeschüttelt wurde – weil ich gestern (wieder mal) an einem Punkt in meinem Leben stand, wo ich eben das Gefühl erlebte scheinbar alles falsch gemacht zu haben … aber als ich kurz inne gehalten habe, ist mir dann meine eigene Geschichte eingefallen.
Anhand der ich erkennen kann, dass all die Faktoren die in sämtlichen Ratgebern und Büchern stehen worauf wir Eltern achtgeben sollen, die wir vermeiden und von unseren Kinder fernhalten sollen, damit sie mal glücklich und zufrieden sein können und eben nicht drogenabhängig, und motivationslos (oder was auch immer) werden – eben nicht nur meine Entscheidungen als Begleitperson sind.
Wenn ich mir da meine Geschichte ansehe, bemerke ich oh Scheisse – eigentlich müsste ich wenn man sich nach diesen Ratgebern und Faktoren orientiert schon längst total abgestürzt sein und unter der Brücke leben – (wenn ich überhaupt noch leben würde). Denn mit dem was ich bereits erfahren habe, würde so einiges dafür sprechen, dass ich mich niemals gesund ent-wickeln hätte können.
Hier nur ein paar Details die mir spontan einfielen:
- Ich war ein 8 Monats-Kind welches erst 2 Tage nach einer teilweisen Plazentaablösung per Kaiserschnitt geboren, dann sofort verlegt – auf der Verlegungsfahrt starb und reanimiert wurde.
- Ich hatte erst nach 2 Wochen den ersten Kontakt mit meiner Mama. Daher wurde ich natürlich nicht gestillt, und mein Vater verschwand bereits in der SS von der Bildfläche was ein sehr traumatisches Erlebnis für meine Mama war (und somit auch für mich- ich war ja bereits unterwegs)
- Ich erlebte als Kind mehrfachen sexuellen Missbrauch (von verschiedenen Männern), erlitt eine Volkschullehrerin, welche mir immer wieder erklärte, dass aus mir sowieso nichts wird weil ich dumm bin (und das vor der gesamten Klasse) und ich hab es mir zuhause nicht mal erzählen getraut weil ich mich so schämte.
- Als Kind war ich mir sicher, dass ich adoptiert bin, weil ich mich einfach nicht dazugehörig fühlte und ständig aus dem Rahmen fiel. Ich brachte meine Mutter regelmäßig zur Verzweiflung weil ich war wie ich war – wurde mit Angst gefügig und „brav“ gemacht (ob es der Krampus war der mich IMMER beobachtete und mich jederzeit holen konnte, oder ob es Horrorszenarien – für mich als Kind – waren welche mir erzählt wurden welche geschehen weil ich dies oder das machte).
- Ich wuchs auf mit der fixen Überzeugung in mir, dass ich wohl das furchtbarste Kind sein musste welches es hier auf Erden gab, und das mit mir kein Mensch seine Zeit freiwillig verbringen wollen würde – weil ich so unmöglich bin.
Ich schreibe das nicht um jemanden schlecht zu machen, nein ganz im Gegenteil, ich hab erkannt dass, diesen ganzen Faktoren nach, ich tatsächlich schon längst abgestützt sein müsste – doch meine Lieben, was in all den gut gemeinten Büchern, und Ratgebern auf welche Art und Weise auch immer fehlt ist die seelische Ebene, das Potential in dem Kind welches es sich für diese Reise – die es sich selbst ausgesucht hat – mitgenommen hat – und das ist scheinbar wissenschaftlich einfach (noch) nicht erfassbar, und doch so wesentlich.
Denn wenn ich mich heute in den Spiegel schau, sehe ich da eine Frau, die das Leben lieben gelernt hat, die Höhen und Tiefen erlebt, doch durch jedes einzelne Erlebnis sich immer ein Stückchen näher zu ihrer Essenz hin ent-wickelt. Und dafür bin ich unendlich dankbar, denn JA, ich hab erkannt, dass es ziemlich genial ist das es mich gibt – genauso wie ich nun mal bin.
Und das einzige was mich in so einer Krise unterstützt ist meine Offenheit in der ich mich authentisch in meinem Schmerz und meiner Angst zeige, denn dadurch werde ich greif- und unterstützbar 🙂
Ich sag euch, wir geben jederzeit unser Bestes, und ich weiß das all die Menschen die mich bis zum heutigen Tag begleitet haben und noch immer begleiten ihr bestmögliches geben und immer schon gegeben haben – und auch sie das Feld für meine Ent-wicklung halten.
So bleibt mir nur noch zu sagen, zeigt euch wie es euch wirklich geht und lasst euch wenn ihr es selbst für einen kurzen Augenblick vergessen habt wieder daran erinnern, dass auch eure Kinder IHREN Weg mit EUCH als Begleiter an ihrer Seite auf IHRE Art & Weise gehen werden – und nehmt wahr, dass ihr lediglich das Feld haltet indem das Kind seine Ent-wicklungsreise macht – so wie ihr es euch einst vereinbart habt.
with love, Natalie